Leitungen / Kabel unter Putz verlegen

Leitungen korrekt unter Putz verlegen: Ein Ratgeber zum Verlegen von Kabeln unter Putz

Ihr Fachmann wird die Kabel unter Putz verlegen, sodass sie anschließend nicht mehr sichtbar sind. Viele Menschen sind daran interessiert, auch nachträglich ihre Leitungen unter Putz zu verlegen. Doch es ist eine komplizierte und verantwortungsvolle Aufgabe. Meist ist es besser, gleich einen Profi mit dieser Aufgabe zu betrauen. In jedem Fall ist ein Elektriker hinzuzuziehen, wenn die Leitungen verlegt sind, ehe sie angeschlossen werden.

Damit jedoch ein reibungsloser und sicherer Ablauf beim Verlegen des Kabels unter Putz gewährleistet wird, soll dieser kleine Ratgeber helfen.

Die Planung

Es gibt kaum noch einen Raum, in welchem kein Strom benötigt wird. Daher müssen Kabel verlegt werden. Wie umfangreich die Planung bis zur Umsetzung ist, soll dieser kleine Überblick zeigen. Am Ende sollte jeder für sich entscheiden, ob er sich diese Arbeit selbst zumutet, oder gleich den Experten den Auftrag erteilt. Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass das Verlegen der Stromkabel im Haus und auch die Elektroinstallation in Eigenregie erfolgen können. Jedoch der Anschluss an den Sicherungskasten darf nur ein Elektriker vornehmen.

Für die Planung ist zu ermitteln, wie viele Lichtschalter und Steckdosen pro Raum benötigt werden. Zu ermitteln ist, an welchem Ort sie zu montieren sind. Sicherer ist es, ein paar Steckdosen mehr einzuplanen. Fast jedes Gerät benötigt für seine Funktionsfähigkeit einen Stromanschluss. Zumindest müssen die Akkus geladen werden. Am günstigsten ist es für jeden Raum einen Plan zu erstellen, aus welchem die Anzahl und auch der Verlauf hervorgehen.

Das Material

Schwieriger wird es schon beim Einkauf des Materials. Dabei zeigt es sich wieder, dass ein Profi die korrekte Anzahl am Material den Kunden und vor allem günstiger in Rechnung stellen kann, als wenn er dieses im Fachhandel oder online einkauft. Dennoch gibt es viele Handwerker, die auf ihrer Homepage ihren Kunden hierfür günstige Angebote unterbreiten.

In jedem Fall sollte die Materialliste das Folgende enthalten:

  1. Schalterdosen
  2. Abzweigdosen
  3. Befestigungsnägel mit Isolierscheibe
  4. Nagelschellen
  5. Leitungen
  6. Kabel
  7. Gips

Das Werkzeug

Recht überschaubar ist auch die Werkzeugliste.

  1. Hammer
  2. Meißel
  3. Maßband bzw. Zollstock
  4. Wasserwaage
  5. Bleistift
  6. Gipsbecher
  7. Wasserwaage
  8. Spachtel oder Kelle
  9. Mauernutfräse

Die Durchführung

Zunächst die Vorschriften, welche beim Verlegen unter Putz zu beachten sind. Sinn der Verlegung unter Putz ist es ja, dass die Leitungen nicht mehr zu sehen sind. Doch es können, nach Jahren Arbeiten an den Wänden und speziell an der Elektrik anfallen, da muss der Verlauf der Leitungen problemlos zu ermitteln sein.unterrputz-dosen-installation

Waagerechte Leitungen haben einen Kanal von mindestens 30 cm. Der Streifen unterhalb der Decke und oberhalb des Fußbodens muss wenigstens 15 cm betragen. Mittig sollte die Leitung darin verlaufen.
Für Räume mit Arbeitsflächen ändern sich diese Vorgaben. Diese und weitere Vorschriften teilt den Kunden auf Anfrage der Elektriker mit.
Vom Fußboden an gemessen, sind Lichtschalter in einer Höhe von 105 cm anzubringen. Für Küchen sind nochmals 10 cm hinzuzurechnen.

Folgende Anleitung sollte beim Verlegen von Kabel unter Putz beachtet werden:

Schritt 1:kabel-unterputz-dose

An der Wand wird der Verlauf der Leitungen angezeichnet. Dabei ist mit der Wasserwaage zu arbeiten, damit sie exakt waagerecht oder senkrecht eingearbeitet werden.

Schritt 2:

Mit einem Metallsuchgerät oder einem anderen geeigneten Werkzeug ist zu prüfen, ob am Verlauf der markierten Stellen nicht schon andere Leitungen verlegt wurden. In diesem Fall ist der Verlauf unter Beachtung der genannten Zonen, einzuzeichnen.

Schritt 3:

Es werden die Lage der Lichtschalter, Steckdosen und Verteilerdosen markiert. Vorgesehen sind für die Umrisse Kreise zu nutzen.

Schritt 4:

Vor Beginn der Stemmarbeiten sind Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Das Anlegen von Augen,- Gehör- und Mundschutz. Mit einem Staubsauger oder einer anderen geeigneten Absaugvorrichtung ist die Bohrmaschine bzw. der Mauernutfräse zu verbinden.

Schritt 5:

Der Schlag der Schlagbohrmaschine ist auszuschalten, wenn in die Mitte des Kreises mit dem Steinbohrer das Loch gebohrt wird. In das entstandene Loch wird der Zentrierbohrer gesetzt, um die Löcher für die Dosen und Schalter in der Wand zu fräsen.

Schritt 6:

In der Regel wird an der Mauernutfräse (Alternativ kann auch eine Flex verwendet werden!) eine Tiefe von 25 mm eingestellt. Auch die Breite ist vorab zu wählen. Anzuschließen ist wiederum ein Gerät zum Auffangen des Bauabfalls anzuschließen.

Schritt 7:

Beim Fräsen ist darauf zu achten, dass der Tisch des Gerätes fest auf die Wand gedrückt wird. Mit der Fräse wird entlang der Markierung gearbeitet.

Schritt 8:

gips-anruehren-wand-befeuchten

Das Kabel wird in den entstandenen Schlitz gelegt. In regelmäßigen Abständen ist dieses mit Gips bzw. Nagelschellen und Nägeln zu fixieren.

Schritt 9:

kabelfixierung-mit-gips

Der Gips kann nun eingerührt werden, um die gesamte Länge der Leitung der Wand zu bedecken. Umgehend ist dieser glatt abzuziehen.

Zu den Abzweigdosen

Zu den Abzweigdosen müssen ebenfalls Schlitze ausgestemmt werden, damit das Kabel darin verschwinden kann. Wie auch bei den zuvor beschriebenen Arbeitsschritten ist darauf zu achten, dass an den Wänden, welche bearbeitet werden, keine Stromzufuhr mehr existiert.

Begonnen wird nun damit, die Deckel der Verteilerdosen zu öffnen. Mittig, senkrecht im Lot wird mit dem Ausstemmen der Schlitze zu den Steckdosen und Schaltern begonnen. Entweder werden Hammer und Meißel für diese Arbeit verwendet. Die Mauernutfräse kann ebenfalls zum Einsatz kommen. Nachdem die Schlitze gefertigt sind, kann das Kabel eingelegt und fixiert werden. Es folgt die komplette Schicht mit Gips und das Abziehen. Nachdem der Gips getrocknet ist, kann mit Schleifpapier der Verlauf der Schlitze nachbearbeitet werden.

Besondere Sicherheitshinweise

Vor allem in Bädern, die nicht zu den Feuchträumen zählen, sind gewisse Schutzzonen zu beachten. Grundsätzlich dürfen sich in den Schutzbereichen 0 bis 3 keine Steckdosen, Schalter und Verteilerdosen befinden.

Schutzzone 0:

Das Innere der Badewanne und der Dusche liegt in diesem Bereich.

Schutzzone 1:

Der Teil, welcher sich oberhalb der Badewanne und der Duschwanne befindet, gehört zum Bereich 1. Ebenso ein Radius von 0,60 m um den Brausekopf herum, wenn keine Duschwanne vorhanden ist, fällt in die Schutzzone 1.

Schutzzone 2:

An den Bereich 1 schließt sich der Sprühbereich an. Bemessen wird dieser mit einer Breite von 60 cm.

Schutzzone 3:

Die Begrenzung endet mit der Breite von 2,40 m.

Diese genauen Sicherheitsbestimmungen erklärt der Elektriker auf Wunsch des Kunden nochmals präzise.

Abnahme und Anschluss durch den Elektriker

Nachdem alle Arbeiten beendet sind, ist es Vorschrift laut DIN VDE 0701-0702 eine Prüfung durch eine Elektrofachkraft vornehmen zu lassen. Die Prüfung beginnt mit einer Sichtprüfung der Leitungen, Verteilerdosen, Schalter, Steckdosen usw. Vorzulegen ist ein Grundriss des Verlegeplans. Der Elektriker nimmt Messungen vor, schaltet den Sicherungskasten auf und prüft im Anschluss nochmals die Funktionen. Ist nichts zu beanstanden, läuft alles zur Zufriedenheit und der DIN-Vorgabe entsprechend ab, stellt er seinen Kunden ein Prüfprotokoll aus. Sollten noch Nacharbeiten erforderlich sein, wird dies in einem Mängelbericht aufgeführt.

Vor- und Nachteile von Do it yourself

Es sind einige Argumente, welche dafür sprechen, die Arbeiten das Kabel unter Putz zu verlegen selbst durchzuführen. Diese betreffen vor allem Hobbyheimwerker. Sie können diese Tätigkeiten beispielsweise bei der Bank, wenn es um einen Kredit geht, als Eigenleistung einreichen. Ferner lässt sich die Zeit frei einteilen. Doch die Nachteile überwiegen bei Weitem. Die Annahme dadurch erhebliche Einsparungen zu erzielen ist in der Regel unzutreffend. Meist muss Material entweder nachgekauft werden oder es bleibt ungenutzt übrig. Wird das unter Putz Verlegen des Kabels in bereits bewohnten Wohnräumen vorgenommen, ist der Schmutzaufwand meist entschieden höher. Daher ist es sinnvoll sofort den Profi bei derartigen Baumaßnahmen mit ins Boot zu holen.

Die Umsetzung durch den Elektriker

Bei der Errichtung eines Eigenheims sollte gleich bei der Planung der Elektriker mit einbezogen werden. Der versierte Elektriker gibt nach einer ersten Baubesprechung und des vorliegenden Bauplans die Elektrik betreffend, sofort einen transparenten Kostenvoranschlag ab. Hier geht es meist weniger um die Frage, die Kabel unter Putz zu legen. Sie können, bevor mit den Putzarbeiten begonnen wird, fertig verlegt sein. Ebenso die Schalter und Dosen.
Anders verhält es sich bei einer nachträglichen Installation von elektrischen Leitungen. Hierbei sollte der Kunde sich auf seinen Fachmann verlassen können. Es beginnt wie immer mit der Planung. Dem Kostenvoranschlag, welchen er dem Kunden vorlegt, sollte klar zu entnehmen sein, was der Umfang der Materialkosten ist und wie hoch die Kosten der Arbeitsleistung sind. Bei den Materialkosten ist zu beachten, ob diese bereits mit Mehrwertsteuer ausgewiesen sind. Die Zeiten der Arbeitsleistungen lassen sich im Vorfeld weniger genau überprüfen. Zudem sollte ein genauer Zeitplan für das Bauprojekt beiliegen.

Fazit zum Ratgeber

Wie bereits erwähnt, können durch Eigenleistungen finanzielle Mittel eingespart werden. Ferner können die Arbeiten völlig zeitunabhängig durchgeführt werden. Ihr Elektriker ist für Sie jederzeit erreichbar, sobald Fragen oder Probleme auftreten. Zeitnah wird er in Ansprache mit Ihnen einen Termin für die Abnahme vereinbaren. Stellt er bei der Abnahme Mängel fest, ist Ihr Elektriker gern bereit, diese gemeinsam mit Ihnen zu beseitigen.

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